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  • AutorenbildMonika Lehn

Segel Saisonstart in Kroatien

Aktualisiert: 17. Juni 2021


Für diesen Törn war die Vorfreude wirklich ausgereizt. Denn eigentlich wollten wir schon vor einem Jahr hier gemeinsam in die kroatische See stechen. Coronabedingt ging das nicht, und wir konnten den Törn zum Glück verschieben.

Auch jetzt, Anfang Juni 2021, ist in der Marina in Trogir und im Segelrevier noch viel weniger los als in normalen Zeiten. Wir sind die ersten Charterer auf Segelyacht „Lydija“ in diesem Jahr, und Kroatien gilt erst seit ein paar Tagen nicht mehr als Corona-Hochrisikogebiet.



Als Ausgangspunkt für unseren Törn haben wir die Stadtmarina in Trogir gewählt. Die historische Altstadt liegt direkt gegenüber und bietet ein wunderbares Ambiente für den Beginn und das Ende unseres Segeltörns.

Nachdem der Einkauf und die Schiffsübergabe mit dem Vercharterer erledigt sind, genießen wir ein Abendessen an einem der kleinen Plätzchen zwischen mittelalterlichen Steinhäusern.



Da nicht die komplette Ursprungscrew den neuen Törntermin wahrnehmen konnte, sind wir nun zu viert sehr komfortabel an Bord der Bavaria 45 Cruiser Yacht unterwegs. Die Segelkenntnisse und Segelvorerfahrungen sind ganz unter schiedlich. Für unsere gemeinsame Woche auf dem Wasser stehen auf jeden Fall Erholung, Eindrücke sammeln und frischen Fisch essen ganz oben auf dem Programm.



Nach gemütlichem Frühstück und der Sicherheitseinweisung werfen wir am Sonntag die Leinen los. Wir segeln entlang der Nordseite von Solta zu unserem ersten Stop im kleinen Örtchen Bobovisca auf der Insel Brac. Dank Nebensaison bekommen wir noch einen der begehrten Plätze direkt an der kleinen Mole und vor der Konoba. Wir suchen uns einen der fangfrischen Fische aus, der für uns auf dem Holzkohlegrill zubreitet wird.



Nachts und morgens regnet es heftig, wir lassen es gemütlich angehen. Durch die Enge zwischen Solta und Brac geht’s um die Westspitze von Hvar zur hübschen kleinen Insel St. Klement, mit seinen türkisfarbenen Buchten. Da das Wetter nicht zum Baden einlädt und uns lärmige Wasserscooter-Fahrer abschrecken, fahren wir weiter zur Südseite der Insel Hvar.



Unser heutiges Tagesziel ist das kleine Örtchen Milna. Hier hat die Konoba Moli Onte einige Mooringbojen zum Anlegen ausliegen. Die Familie ist herzlich, das Essen sehr gut, die Aussicht grandios, und als extra Service gibt’s vom sympatischen Sohn des Hauses einen Boot-Shuttle zum Restaurant. Wir lassen uns einen traditionellen Fischeintopf schmecken.



Am Dienstag heißt unser Tagesziel Vela Luka auf der Insel Korcula. Wir genießen die warme Dusche in der nagelneuen Marina und den Landgang im kleinen Örtchen. Das Wasser ist glasklar, man kann hier sehr gut erkennen, wie die Muringleinen am Boden des Hafenbeckens an Betonblöcken befestigt sind.



Ich wandere auf dem ca 2,5 stündigen Rundweg durch den Wald hoch zum alten Fort Hum, das 1868 von Österreich-Ungarn zur Verteidigung gegen die Italiener gebaut wurde. Der Wanderweg führt durch Wald und Olivenhaine. Von oben belohnt mich eine tolle Aussicht auf Vela Luka und die dalmatische Inselwelt.



Der nächste Segelschlag führt uns nach Vis. Wir sind sehr früh aufgebrochen heute und starten unter Motor. Nach dem Frühstück auf See brist es auf, mit schönem Halbwind aus Nordost und stetig optimiertem Segeltrimm segeln wir bis an die Südseite der Insel.



In der Uvala Mala Travna genießen wir ein exklusives Mittagessen in der urigen Konoba von Schriftsteller Senko Karusa und Familie. Hier werden gerade unsere Fische ausgenommen, die Katze wartet schon auf die Abfälle.




Weiter geht’s mit einem sportlichen Abendschlag an die Nordostseite der Insel, wir übernachten in der Uvala Stonica an der Boje.



Jetzt ist der Sommer wirklich da, der nächste Tag startet für einige mit einer Runde schwimmen im klaren Wasser. Dann ein kurzer Abstecher in die große Bucht von Vis, vorbei an der kleinen Insel Host mit ihrem dekorativen Leuchtturm.



Wir machen Zwischenstopp an der Mole des hübschen kleinen Örtchens Kut. Noch eine kleine Hafenrundfahrt vorbei an der Promenade von Vis und an der alten Friedhofshalbinsel, dann geht’s mit gutem Segelwind wieder Richtung Hvar.



Hier erwartet uns mit dem Fischrestaurant Konoba Ringo ein weiteres kulinarisches kulinarisches Highligt im traumhaften Ambiente. Auch hier gibt es keine Speisekarte. Wir wählen uns einen Fisch aus der fangfrischen Auslage, dazu gibt es eine üppige Vorspeisenplatte.



Wir genießen die Abendstimmung mit ihrem Farbenspiel, und den Ausblick auf die Bucht. Im Hintergrund sind die Insel Brac und das Festland zu sehen. Mit dem Dinghi gehts dann später wieder zurück an Bord.



Am Freitag morgen gönnen wir uns einen gemütlichen Ausklang in der schönen Bucht. Noch einmal schwimmen im türkisfarbenen Wasser, noch einmal von der Sonne trocknen lassen.



Um 11.00 Uhr brechen wir auf und setzen die Segel. Wie üblich im Sommer brist der NW-Wind tagsüber weiter auf, mit optimalem Amwind Kurs geht’s an der Nordseite von Solta entlang Richtung Heimathafen.



An der Südseite der Halbinsel vor Trogir stecken wir tatsächlich noch ein Reff für die letzten Kreuzschläge, und lassen uns dann vor dem Wind Richtung Marina schieben. Bei der Einfahrt in die Bucht von Trogir ist mit den Wolken über dem Gebirge die Bora Lage mit ihren drohenden Fallwinden deutlich zu erkennen.



Für die Rückkehr Marina ist unser timing optimal. Kaum haben wir festgemacht an unserem Liegeplatz, da dreht der Wind von 20 kn aus NW auf über 30 kn aus Ost. Aus der aufgetürmten Wolkenschicht über dem Gebirge hinter Split entladen sich die Fallwinde.



So schnell wie der Spuk gekommen ist, ist er auch wieder vorbei. Ein gemäßigter Wind aus Ost bleibt. Wir lassen den Abend in der Altstadt von Trogir ausklingen.



Unsere Route im Überblick. Insgesamt haben wir 133 sm zurückgelegt.



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