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Tidentörn in Bretagne und Normandie

  • Autorenbild: Monika Lehn
    Monika Lehn
  • 23. Juli 2021
  • 8 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 8. Feb. 2022


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Fast alle an Bord kennen das Revier bereits auf der Seekarte - vom Theorie Teil der deutschen Segelscheine, oder von der englischen Ausbildung zum Yachtmaster Offshore. Und nun mal in echt in diesem anspruchsvollen Revier unterwegs sein! Die mächtigen Gezeitenströme erleben, in trocken fallende Häfen navigieren, mit bis zu 7kn Strom durchs „Alderney Race“ beim Cap de la Hague flitzen.


Unser Segelrevier ist die Bretagne und die Normandie, mit bekannten Städten wie Saint Malo und Cherbourgh, und einem Tidenhub von teilweise mehr als 10 Metern. Dazu die französische Seite des Ärmelkanals mit den vorgelagerten Inseln. Aufgrund coronabedingter Quarantänebestimmungen dürfen wir leider weder die Englische Südküste noch die Kanalinseln wie Jersey und Guernsey besuchen.


Hier ein Überblick über unser Segelrevier, aus dem "Shell Channel Pilot" von Tom Cuncliffe.

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Die meisten Häfen der Normandie und der Bretagne sind nur tidenabhängig zu befahren. Der Teil des Hafens, in dem immer genug Wasser steht für die Yachten, ist durch ein Hafenbecken begrenzt, die Einfahrt erfolgt über einen sogenannten Sill. Damit eine Yacht einfahren kann, muss eine bestimmte Höhe Wasser über dem Sill stehen. Die genauen Zeiten, in denen eine Ein- und Ausfahrt möglich ist, errechnen sich aus dem gezeitenabhängigen Wasserstand und dem Tiefgang der Yacht.


Ebenfalls relevant sind die Gezeitenströme, die regional so stark sein können, dass es unmöglich ist dagegen anzusegeln. Diese werden mit dem Strömungsatlas sowie speziellen Daten aus der Seekarte berechnet. All dies muss sorgfältig kalkuliert und berechnet werden mit den aktuellen Gezeitentabellen, Seekarten und nautischen Unterlagen. Wir überprüfen unsere Ergebnisse mit einem Navigationsprogramm. Für die Törnplanung müssen natürlich auch die Wetterbedingungen beachtet werden, und das Zusammenspiel von Windrichtung und Strom.


Zweimal waren wir mit dem Großteil der Crew schon gemeinsam unterwegs. Wir haben im Skipperinnentraining Hafenmanöver, Navigation, Törnplanung, Ankern und vieles mehr geübt, und gleichzeitig eine wunderbare Zeit zusammen verbracht. Diesmal geht das Training eine Stufe weiter. Ich bin offiziell nicht als Skipperin dabei sondern als Segelcoach, bin sozusagen das Netz und der doppelte Boden.


Unser Starthafen ist Dielette, südlich von Cherbourgh und direkt neben dem Atomkraftwerk Flamanville gelegen. Der Hafen kann nur bei bestimmten Mindestwasserständen angelaufen werden. Der innere Teil der Marina ist durch ein 3,5m Sill begrenzt, der auf dem Foto (bei Niedrigwasser) gut zu sehen ist. Die Stege im äußeren Hafenbecken liegen hinter einem nur 2m Sandsill und sind deshalb für einen längeren Zeitraum anzulaufen.

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Die Einfahrt vom äußeren Marinabecken ins innere über den Sill bei Niedrigwasser:

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Hier die Skizze des Hafens von Dielette im "Channel Pilot". Der graue Bereich fällt bei niedrigstmöglichem Wasserstand entsprechend der unterstrichenen Meterangaben trocken. Beim Sandsill im äußeren Hafenbecken würden dann nur noch 10cm Wasser stehen.

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Wir starten bei Sonne und Fastflaute. Müssen dann doch den Motor zuhilfe nehmen, denn Carteret, unser erster Stopp, ist ein sehr hoch trockenfallender Hafen. Der Sill vor der Marina kann nur wenige Stunden um Hochwasser überquert werden.


Die Ansteuerung von Carteret, unserem ersten Stopp. Kurz vor Hochwasser scheint die Wasserfläche riesig.

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Alle Fischerboote an der Mauer werden Stunden später teilweise im Schlick liegen, übrig bleiben wird ein kleiner Priel und wenig Wasser.

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Unsere Jeanneu Sun Odyssey 44 hat einen Tiefgang von 2,60 m, an unserem Liegeplatz sind maximal 2 m Tiefe. Bei Niedrigwasser sitzen wir unbeweglich und am Bug leicht erhöht im Schlick. Und so sieht es dann in Carteret nahe Niedrigwasser aus.

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Die grünen und roten Stangen markieren das Fahrwasser, durch das wir vor ein paar Stunden eingelaufen sind. Der Blick zurück zeigt die Fischerboote an der Kai Mauer und die rotweiße Tonne an der Einmünung.

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Um die Hafenansteuerung sind die ausgedehnten Sandbänke zu sehen.

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Nachts gibt es heftig Wind und Regen, Schauerböen drücken uns gegen unseren Steg. Um 6.00 Uhr hat sich das Wetter zum Glück beruhigt, denn mit Sonnenaufgang und Hochwasser müssen wir aufbrechen.

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52 Seemeilen sind es bis Saint Malo, unserem nächsten Etappenziel. Unerwartet schöner Segelwind beglückt uns mehr als die halbe Strecke. Unsere Yacht ist eine echte Rennziege, mühelos erreichen wir im Reff gute 8 Knoten speed durchs Wasser.

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Dann, als ob jemand den Wind abgestellt hätte, findet der Segelspaß ein jähes Ende. Komplettflaute, und im gleichen Augenblick setzen sich eine Unmenge Fliegen aufs Deck. Wo immer die so plötzlich her kommen, mitten auf dem Wasser...

Das südöstliche Nebenfahrwasser mündet kurz vor Saint Malo ins Hauptfahrwasser. Dann geht es in die Schleuse und weiter in den Stadthafen.

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Beeindruckend, hier einzulaufen und direkt unter der Befestigungsmauer anzulegen.

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Den kommenden Tag bleiben wir in Saint Malo. Zum einen ist regelrechtes Schietwetter, zum anderen ist die ehemalige Freibeuter-Piraten Hochburg mit der beeindruckenden Stadtmauer in jedem Fall einen Aufenthalt wert.

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Schon der Gang um die Festungsmauer bietet vielfältige fotogene Ausblicke.

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Unser nächstes Ziel heißt Saint Quay-Portrieux. Der Ort hat eine der wenigen Marinas in der Bretagne die, sorgfältige Navigation vorausgesetzt, komplett tidenunabhängig erreichbar sind. Schon die Ansteuerung ist reizvoll. Wir umsegeln eine kleine schärenartige Insel mit prägnantem Leuchtturmhäuschen.

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Die Marina hat super Bewertungen - zurecht. Wir werden von einem freundlichen Menschen im Schlauchboot in Empfang genommen, der beim Anlegen hilft und uns danach ein Welcome-Paket überreicht. Sowas ist mir noch nie passiert! Da wir die offenbar die einzigen Durchreisenden sind, bekommen wir einen Liegeplatz längseits direkt unterhalb der Restaurants.

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Immer wieder beeindruckend bei Niedrigwasser sind die trocken gefallenen Boote der Einheimischen im Bojenfeld.

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Auch Saint Cast, nur 25 Seemeilen weiter südlich und unser nächster Stopp, verfügt über eine tidenunabhängige Marina. Ein schöner Wanderweg lädt zum Spaziergang entlang der Küste ein.

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Direkt am Hafen gibt es ein Fischrestaurant, in dem wir uns heute mal Seafood gönnen, frisch aus dem Aquariumsbecken.

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Ein Abendspaziergang führt uns den Strand entlang zum Ort. Fast unwirklich schön, der aufgehende Vollmond über dem Sandstrand.

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Am nächsten Tag geht's ein zweites nach Mal Saint Malo. Die Ansteuerung ist navigatorisch anspruchsvoll, aber das wollen wir ja.

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Es gibt jede Menge vorgelagerte Felsen und Inselchen, viele Seezeichen und verschiedene Fahrwasser, über 10m Tidenhub und starke Strömungen. Und im Zusammenhang mit dem Vollmond ist auch noch Springzeit, das heißt, die Gezeitenunterschiede sind besonders groß.

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Wir haben uns gefühlt ausgiebig vorbereitet, aber unser passage plan hat trotzdem eine entscheidende Lücke. Zwar haben wir immer genug Wasser unterm Kiel um St. Malo anzufahren, aber der Zugang zu den Marinas ist trotzdem nicht tidenunabhängig. Denn die Schleuse zum Stadthafen wird, ungeachtet der Wasserstände, nur 3 Stunden +- Hochwasser bedient - diese kleine Information haben wir überlesen. Und in den vor der Stadt gelegenen Yachthafen kommen wir jetzt auch nicht rein. Lernkurve ;-)

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Also noch mal rausgefahren, wir nutzen die Zeit für ein paar Manöverübungen unter Segeln.

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Mit auflaufendem Wasser und Ansteuerung die dritte legen wir abends im Yachthafen an. Gar nicht so einfach, den es ist windig und wir haben heftige Strömung im Hafenbecken. Und wo wir mit unserer 44 Fuß Yacht überhaupt anlegen dürfen, ist uns auch nicht ganz klar. Nachdem wir ein bißchen hin und her manövriert sind im engen Hafenbecken, parallel versucht ein Katamaran ebenfalls anzulegen, gehen uns hilfreiche Einheimische zur Hand.

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Am nächsten Morgen gibt's einen early bird, wir starten um 6.00 Uhr mit Hochwasser, denn wir möchten mit halber Tide auf den Ile Chausey ankommen.

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Die Ile Chausey sind ein vorgelagertes Inselarchipel und Naturschutzgebiet, bestehend aus unzähligen Felsen, Klippen, Inselchen. Mit 2,60m Tiefgang und Springtide haben wir nur eingeschränkte Möglichkeiten, dort anzulegen, die meisten Gästebojen liegen zu flach für uns. Wir machen uns an einer unbesetzten Privatboje fest.

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Leider ist das Wetter bescheiden, und der örtliche Bucht-Sheriff mit Schlauchboot verkündet uns, dass die Boje privat ist und wir hier nicht bleiben können. Wir sitzen es aus, jederzeit bereit zum Ablegen, sollten die rechtmäßigen Bojenbesitzer des Weges kommen. Und planen unter Deck mal wieder unsere Weiterfahrt.

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Trotz widriger Bedingungen ist das Naturschauspiel großartig. Der Rundumblick, untermalt mit diversen Vogelgeräuschen, lässt sich mit der Kamera nicht adäquat einfangen. Gerade jetzt bei Springtide verändert sich der Wasserstand und damit die komplette Aussicht in schnellem Tempo.

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Lagen wir bei Niedrigwasser sichtbar quasi in einem Priel, nimmt der Wasserstand danach schnell wieder zu. Zwei Stunden nach Niedrigwasser brechen wir wieder auf, um noch mit auflaufendem Wasser in Grandville anzukommen.

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Granville ist, wie der Name schon sagt, eine richtige Stadt, die sich hoch über den Klippen erhebt und von einer imposanten Stadtmauer umgeben ist. Wir gönnen uns einen Landtag.

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Das große Hafengelände verfügt über verschiedene Becken und Bereiche, von der Marina mit hohem Sill bis zum trocken fallenden Teil mit dem üblichen Bojenfeld.

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Der Aufstieg bei Ebbe ist eine sportliche Angelegenheit.

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Als nächstes erwartet uns wieder ein langer Schlag. 56 Seemeilen werden es bis Dielette, unsere Zwischenstation auf dem Weg nach Cherbourgh. Um 8.00 Uhr legen wir ab von Granville, gerade rechtzeitig, um einen Großsegler in voller Montur vorbei ziehen zu sehen.

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Wieder nutzen den Segelwind solange es geht, und kreuzen nach Norden.

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Noch ein Sonnenuntergang in der Abendflaute, dann gehen wir in Dielette im äußeren Hafenbecken bei einer Rennyacht unseres Vercharterers längsseits. In das innere Becken können wir nicht, da wir zur Abfahrtszeit am kommenden Morgen noch nicht über den Sill fahren könnten.

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Denn morgen soll es durch's Alderney Race nach Cherbourgh gehen, ein Höhepunkt unseres Tidentörns. Bis zu 7 Knoten Strom erwarten uns, alles muss gut geplant und berechnet sein, die Zeiten müssen exakt stimmen.

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Pünktlich und ratzfatz legen wir um 6.30 Uhr ab, inzwischen sind wir ein gut eingespieltes Team. Strahlender Sonnenschein, und endlich mal ein klarer Blick auf das Atomkraftwerk!

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Wir motoren in Totalflaute. Trotzdem spannend genug, die einsetzende Strömung zu beobachten, den aufziehenden Nebel und die strömungsbedingten Verwirbelungen, von uns Schwurbels genannt. Und das Alderney Race, auf der Höhe von Cap de La Hague, in Rauschefahrt zu passieren. Spektakulär unspektakulär das Ganze.

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Ruckzuck sind wir in der Ansteuerung des weitläufigen Hafens von Cherbourgh.

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Bei der Einfahrt in den Yachthafen begegnet uns eine Schar wackerer Optimisten, später gefolgt von Sportkatamaren und Ruderern.

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Den Nachmittag nutzen wir für einen Stadtbummel durch Cherbourgh, das irgendwie etwas trostlos wirkt. Von hier aus starteten übrigens seinerzeit viele Auswanderer nach Übersee, dazu gibt es hier auch ein Museum.


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Um günstigen Segelwind zu nutzen, und um am Donnerstag für die Rückfahrt durchs Alderney Race eine gute Startposition zu haben, entscheiden wir uns am nächsten Tag für einen kurzen Schlag nach Omonville.

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Dort gibt es ein schön gelegenes Bojenfeld, an dem wir mit einem malerischen Rundumblick und später noch mit schönem Sonnenuntergang beschenkt werden.

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Beim Ablegen morgens hängt schon eine Nebelschicht über Land.

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Die Nebelsuppe verdichtet sich, die Luftfeuchtigkeit ist so hoch, dass sich Rauhreif an den Mützen absetzt. Wir flitzen mit teilweise gut 10 Knoten durch Nebel und Schwurbel, das ist schon etwas unheimlich. Mit Geschwindigkeit entgegen kommen wird uns niemand, aber Fischerboote können hier in Küstennähe unterwegs sein. Wir beobachten Radar und AIS, und halten Schallsignal bereit.

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Die Nebelsuppe bleibt uns bis zur Einfahrt nach Dielette erhalten.

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Den Nachmittag nutzen wir zum Strandwandern und Abschiednehmen von der Gezeitenküste, bevor es am nächsten Tag in aller Frühe wieder nach Hause geht.

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Fazit:

Wir hatten einen wunderbaren Törn, haben viel gesehen, gelernt, erfahren, und Routine gewonnen im Segeln mit den Gezeiten. Es war ziemlich kühl und feucht, wir waren froh über unsere Merino Unterwäsche. Auch wenn wir wegen der coronabedingten Einschränkungen nicht, wie ursprünglich geplant, auch die Kanalinseln und Südengland anlaufen konnten, waren allein die Bretagne und die Normandie eine Reise wert. Und wie kommen sicher noch mal in dieses Revier.


Anreise:

Unser Starthafen war Dielette, einegute halbe Autostunde von Cherbourgh und direkt neben dem Atomkraftwerk Flamanville gelegen. Eine Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln gibt es nicht, die Infrastruktur bei der Marina besteht aus einem Parkplatz, wenige Restaurants, einem Weinladen und manchmal kleinen Marktständen. Wir reisten gemeinsam mit einem 8-Sitzer Mietvan an. Nach ausgiebiger Recherche haben wir uns für diese Variante entschieden, auch für die Einkäufe ist ein eigenes Auto praktisch. Die Alternative wäre eine Zugfahrt nach Cherbourgh gewesen, mit Transfer und Einkauf per Taxi.


Nautische Unterlagen:

Für die Gezeiten- und Stromberechnungen war das französischsprachige Pendant des englischen „Reeds Nautical Almanac“, den „Votre livre de Bord“ an Bord. Aufgrund der Sprache und der Berechnungsweisen (beides französisch) gewöhnungsbedürftig für uns. Eine sehr hilfreiche Ergänzung war für uns deshalb der englischsprachige „Shell Channel Pilot“ von Tom Cuncliffe, den wir uns bereits im Vorfeld zur Törnplanung angeschafft hatten. Dieser enthält auch die aktuellen Imray Seekarten zum Download.



 
 
 

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